Zusammenarbeit Staat & Zivilgesellschaft
Host: BMBFSJ / Daniel
Kontext/Ausgangspunkt
Datagovernance
- Zusammenarbeit zw. Staat & zivilgesellschaft
- CASE: Veränderungsnachweis (Daten) bzgl. Umlauf
- Wirkungsorientierung → Excel-Tabelle bei Mittelvergabe
Was wurde beobachtet, erzählt oder geteilt?
- IMPACT-Daten können sowohl intern als auch extern genutzt
- Daten (als Träger) können wir intern nicht richtig [unleserlich]
- Externe Wirkungsevaluierung kann auch nicht intendierte Wirkung messen
Welche Spannungen/Herausforderungen kamen zur Sprache?
- Fehlende Standards
- Wirkungsmessung wird [unleserlich] → datenbasiert
- Wie können vergleichbare Daten gestellt werden?
- Datenlieferung durch alte, schwierige Tools
Zitate oder prägnante Aussagen
- „Es geht nicht darum, ein perfektes System zu designen, einzuführen"
- „Eine Gesamtdefinition von KPIs ist nicht möglich (oder nötig)"
- „Wir hatten keine Wirkung, aber viele Erkenntnisse"
Welche zentralen Erkenntnisse oder Thesen wurden deutlich?
- Zeitpunkt der Evaluierung ist entscheidend → Nicht [unleserlich] Programm/ [unleserlich]
- Mit dem richtigen Juristen + Projek + Open Source + Schnittstelle
Welche offenen Fragen sind geblieben oder entstanden?
- Welche [unleserlich] hat das einzelne Projekt nach der Evaluation der Daten?
- Wie kann man über Deutschland hinaus, z. B. europäische Standards einsetzen?
Wie können wir...
- Daten, die "ohnehin" primär anfallen nutzen
- Wie können nicht-intendierte Effekte berücksichtigen?
- Braucht es eine zentralisierte Datenbank, um [unleserlich]Förderungen (irregulär) zu erfassen?
Notizen von Damian Paderta
Thematischer Fokus: Data Governance, Staat-Zivilgesellschaft-Kooperation
Kontext / Ausgangspunkt
Problemstellung der Session:
Die Session adressierte die komplexe Thematik der Data Governance im Kontext der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Spezifische Herausforderungen:
- Verwendungsnachweis von Fördermitteln und entsprechende Datenströme
- Zunehmende Bedeutung der Wirkungsorientierung für Fördermittelempfänger
- Praktische Umsetzung: Datenübermittlung meist via Excel-Tabellen per E-Mail
- Datenfluss: Mittelverwendung → inhouse Verarbeitung → Weiterleitung an Fördermittelgeber
Beobachtungen, Fakten und Muster
Impact-Daten Charakteristika
- Dual-Use-Struktur: Impact-Daten können sowohl intern als auch extern genutzt werden
- Interne Nutzungslimitationen: Zivilgesellschaftliche Organisationen können externe Datenanforderungen oft nicht intern sinnvoll verwenden
- Separate Datenarchitekturen: Träger legen deshalb zusätzliche, interne Datenstrukturen an
Kritische Aspekte der Wirkungsmessung
- Nicht-intendierte Wirkungen: Bestehende Datenerfassung kann Zusammenhänge und nicht-intendierte Wirkungen nicht adäquat abbilden
- Messbarkeitsdefizit: Was vorab nicht antizipiert wurde, kann nicht systematisch gemessen werden
- Strukturelle Blindstellen: Wirkungsorientierte Datenerfassung erfasst wichtige Erkenntnisprozesse nicht
Systemische Herausforderungen
- Fehlende Standards: Mangel an einheitlichen, datenbasierten, austauschbaren und maschinenlesbaren Standards
- Politische Dimension: Standardisierung steht im neuen Koalitionsvertrag
- Vergleichbarkeitsproblem: Wie können vergleichbare Daten erstellt werden?
- Usability-Defizite: Eingabetools und Formulare der Fördermittelgeber sind oft kompliziert und wenig nutzerfreundlich
Zentrale Erkenntnisse und Thesen
Pragmatische Systemansätze
"Es gibt nicht ein perfektes System zu designen oder einzuführen"
- Annäherung erfolgt "peu à peu" auf pragmatischer Basis
- Ziel: Strukturierte Daten erzeugen und soweit möglich vergleichbar machen
- "Eine Gesamtdefinition von KPIs ist nicht möglich oder sogar nicht nötig"
Evaluationszeitpunkt
- Timing als kritischer Faktor: Evaluation sollte nach, nicht während dem Programm stattfinden
- Kommentar der Fördermittelgeber: Post-hoc-Evaluation ermöglicht reflexive Distanz
Wirkungsparadox
- Erkenntnisgewinn trotz geringer Zielerreichung:
"Gibt es gar keine Wirkung oder wenig erzielte Wirkung am Anfang intendiert waren, aber dafür viele Erkenntnisse"
Lösungsansätze
- Technische Komponenten: Open Source Software mit passenden Schnittstellen
- Methodische Integration: Kombination aus richtigem Timing und Projektkompetenz
- „Ganz gutes Vorgehen für die Zukunft“ durch systematische Herangehensweise
Spannungen und Herausforderungen
Standardisierungsdilemma
- Fördermittelgeber-Perspektive: Entwicklung zufriedenstellender Standards würde zu lange dauern oder unverhältnismäßig viele Mittel binden
- Pragmatismus vs. Perfektion: Spannungsfeld zwischen sofortiger Handlungsfähigkeit und optimaler Lösung
Internationale Dimension
- Europäische und internationale Standards: Bereits existierende Standards sollten berücksichtigt werden
- Vergleichbarkeit: Ermöglichung von Vergleichen mit Vorhaben in anderen Ländern
- Externe Referenzen: „Was man sich im Ausland noch mal genauer angucken sollte“
Offene Fragen und systemische Herausforderungen
Konsequenzen-Problematik
- Was passiert bei Nichterreichung der Wirkungsziele? Ungeklärte Konsequenzen für Projekte und dahinterliegende Institutionen
- Legitimität der Wirkungsmessung: Ohne Konsequenzen steht die Wirkungsmessung möglicherweise in Frage
Nicht-intendierte Effekte
- Methodische Herausforderung: Wie können nicht-intendierte Effekte in der Wirkungsmessung berücksichtigt werden?
- Epistemische Grenzen: Erfassung emergenter Wirkungen
Infrastrukturelle Fragen
- Zentrale vs. dezentrale Ansätze: Braucht es eine zentrale Datenbank für regelmäßige Förderungen?
- Retrospektive Erfassung: Möglichkeit der Überprüfung vergangener Förderungen
- Organisationale Kapazitäten: Verantwortung von Stiftungen nicht überlasten
Systemische Effekte
- Wettbewerbsdruck: Entstehung neuen Wettbewerbsdrucks mit ungewollten Facetten
- Perverse Anreize: Mögliche unintendierte Konsequenzen der Wirkungsmessung
Nächste Schritte und Weiterentwicklung
Technische Entwicklung
- Implementation von Open Source Software mit geeigneten Schnittstellen
- Entwicklung nutzerfreundlicherer Eingabetools
Methodische Verbesserung
- Optimierung des Evaluationszeitpunkts
- Integration verschiedener Datenquellen und -perspektiven
Internationale Orientierung
- Analyse bestehender europäischer und internationaler Standards
- Adaptierung bewährter Praktiken aus anderen Ländern